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Zoff am Bau bei „Hart aber fair": Kühnerts Teflon-Attacke auf die FDP

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Das war Teflon hoch drei! Der Kanzler verspricht im Wahlkampf 400 000 neue Wohnungen pro Jahr, seine Bauministerin schafft mit Mühe gerade mal 270 000 und sein Generalsekretär sucht die Schuld bei der FDP!

Noch schlimmer: Seine kühnen Sprüche von früher sind Kevin Kühnert (34, SPD) keine Entschuldigung, keine Rechtfertigung, ja nicht mal eine Erklärung wert.

„Die FDP vor der Brust"

Zur Katastrophe auf dem deutschen Wohnungsmarkt lieferte der SPD-General zunächst eine routiniert haftungsabweisende Erklärung: „In Wahlkämpfen gehen Parteien mit ihren ureigensten Positionen ins Rennen", dozierte er. „Dann muss man Kompromisse, wir nennen das Koalitionen bilden ..."

Talkmaster Louis Klamroth (34) unterbrach ungeduldig: „Also, wenn ich übersetzen darf: FDP und Grüne sind schuld."

Strengster Verweis

„Mit den Grünen werden wir uns an den meisten Stellen schneller einig als mit der FDP", erwiderte Kühnert ohne Rücksicht auf Ampel-Solidarität. „So war es mit der Union schwierig, etwas fürs Mietrecht zu tun, und jetzt haben wir die FDP vor der Brust."

Sein Vorwurf an Justizminister Marco Buschmann (46, FDP): „Wir warten seit über zwei Jahren auf Gesetzesentwürfe von Herrn Buschmann für das, was seine Partei unterschrieben hat an Kompromissen. Ich nutze diese Gelegenheit, die Kollegen von der FDP anzumahnen, vertragstreu zu sein!"

„Keine Mehrheit für was Besseres"

Auch die umstrittene Mietpreisbremse lieferte dem General Munition für ausgiebigen Eigenbeschuss: „Sie hat teilweise große Defizite. Das ist von uns nicht gewollt gewesen, aber wir müssen mit politischen Mehrheiten arbeiten, die da sind."

Sein unverhohlenes Bedauern: „Ich habe im Moment keine Mehrheiten da, um was Besseres zu machen." Heißt: Mit der FDP wird das nix mehr, und mit der Linken reichen die Stimmen nicht aus.

Unwillkommenste Aufmunterung

„Wir müssen die Lücken schließen", forderte Kühnert dann und spielte eine neue Karte aus: „Wir müssen zum Beispiel das, was der Bundesrat uns mitgegeben hat, auch CDU-regierte Länder, befolgen …"

„Machen Sie's!", rief Mittelstandspolitikerin Gitta Connemann (59) prompt. „Machen Sie's!"

„Bauen, bauen, bauen", fordert CDU-Politikerin Gitta Connemann

Doch der General war mit dem kleinsten Koalitionspartner noch nicht ganz fertig: „Herr Klamroth hat leider niemanden von der FDP in diese Sendung eingeladen", murrte er. „Wir hätten vielleicht erkenntnisreiche Gespräche mit den Kollegen führen können!"

Neueste Ankündigung

Dann aber teilte Kühnert auch nach rechts aus: „Mit der Union, Frau Connemann, war es nicht sehr ertragreich, die letzten Jahre, über das Mietrecht zu sprechen", giftete er. „Insofern würde ich mir die Belehrung sparen!"

Sein nächstes Versprechen: „Nicht der Staat gibt bis ins Detail vor, wie genau das alles zu sein hat, sondern so lange es einen Bauherrn gibt, der das preiseffizient hinbekommt, ist das völlig o.k."

Schärfster Widerspruch

„Aber Sie müssen es umsetzen!", beharrte Connemann.

Der General wollte sich nicht ausbremsen lassen: „Dachgeschosse, Stellplätze: Alles Sachen, die wir geändert haben", lobte er.

Doch die CDU-Politikerin blieb auf Kollisionskurs: „Nein, Sie haben es nicht geändert, Sie haben es angekündigt! Es war wie ein Pingpong zwischen (SPD-Bauministerin) Frau Geywitz und Herrn Buschmann!"

Trotzigste Reaktion

Zum Schluss zeigte Klamroth einen Einspieler von 2019 mit einer Attacke Kühnerts noch als Juso-Chef gegen Millionen privater Vermieter: „Ich finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell ist, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten!"

Und heute? Der General reagierte pikiert: „Ich distanziere mich nicht von Interviews, die ich mal gegeben habe", schnarrte er. „Ich halte das für albern!"

Letztes Gefecht

Aber, so Kühnerts neueste Rückzugslinie: „Es ist in Ordnung, mit Wohnraum Geld zu verdienen, weil, Gemeinwohl kann man trotzdem gewährleisten."

Doch Connemann machte auch noch diesen Punkt: „Den Mangelmarkt werde ich nur lenken können, wenn ich Investitionstätigkeit freisetze, wenn ich baue, baue, baue!", stellte sie fest, „denn Neubauten sind der beste Schutz gegen horrende Mieten."

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