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Die CDU kann jetzt nicht um Grüne buhlen: Günthers falsche Merkel-Sehnsucht

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Daniel Günther hat natürlich recht mit seiner Analyse, dass selbst bitter enttäuschte Grünenwähler gerade wenig Appetit auf die CDU von Friedrich Merz haben. Auch damit, dass der Bruch mit der Ära Angela Merkel der Union an dieser Stelle durchaus schadet.

Immerhin hatten 2021 fast eine Million Merkel-Wähler in vorauseilendem Heimweh ihr Kreuz bei den Grünen gesetzt - obwohl die CDU gar nicht mit Klare-Kante-Merz, sondern mit dem freundlichen Mitte-Mann Armin Laschet in die Wahl gezogen war. Die wenigsten dieser Wähler dürften gerade ihre Rückkehr planen, selbst wenn ihnen die Grünen doch zu ideologisch und/oder zu dilettantisch regieren.

Auch die AfD zählt zu Merkels Erbe

In seiner Merkel-Sehnsucht blendet der Ministerpräsident in Kiel aber aus, was auch zu ihrem Erbe gehört: eine starke, rechtsextreme Partei, der es leicht fiel, alle „Altparteien" in einen Sack zu stopfen und sich als einzig wahre Opposition zu gerieren.

Fast eine Million vorherige Merkel-Wähler sind bei der Bundestagswahl 2021 zu den Grünen von Annalena Baerbock übergelaufen. Unser Bild zeigt beide Politikerinnen im Januar 2020 im Bundestag.dpa

Vermutlich ist die Zeit vorbei, in der zwei Unionsparteien mit jeweils starken konservativen Flügeln schon die einzige Brandmauer bilden, die Deutschland braucht. Eine CDU aber, die zugleich von den Grünen genervte FDP-Wähler und von der FDP genervte Grüne anziehen wollte, befände sich schon in der nächsten „großen Koalition".

Abgrenzung belebt die Demokratie. Dass sich demokratische Parteien nach den Wahlen mehr denn je auch in schwierigen Koalitionen zusammenraufen müssen, widerspricht dem nicht.

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