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Heftiges Unwetter setzt Starnberg unter Wasser: Mehr als 200 Feuerwehreinsätze

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Stand: 09.05.2024, 21:42 Uhr

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Land unter an der „Wiege von Starnberg": Nach dem schweren Unwetter waren zahlreiche Feuerwehren in Starnberg im Dauereinsatz. Fast alle Unterführungen waren vollgelaufen und zahlreiche Keller auch. © Andrea Jaksch

Ein heftiges Unwetter hat am Montagnachmittag Starnberg unter Wasser gesetzt. Die Feuerwehren rückten zu mehr als 200 Einsätzen aus, die B2 war gesperrt.

Update Dienstag, 17.20 Uhr: Ein Rettungswagen des BRK blieb auf dem Weg ins Krankenhaus in der Bahnunterführung am Bahnhof Nord stecken. Der Patient an Bord konnte laut BRK-Sprecherin Karin Windorfer befreit und zügig mit einem anderen Rettungswagen weitertransportiert werden. Alarmiert durch den Vorfall, positionierte das BRK Rettungs- und Krankentransportwagen so, um jederzeit in jede Richtung ausrücken zu können. Zwei Einsätze für die Transporteinheiten wurden dann tatsächlich noch nötig. Der Rettungswagen in der Unterführung wurde laut Windorfer nach etwa 45 Minuten abgeschleppt.

Die regenbedingten Unfälle hielten sich am Montag in Grenzen. Von drei Stück auf der Autobahn berichtete die Verkehrspolizei Weilheim: Ein 23-jähriger Münchner war mit einem Ford S-Max gegen 16.50 Uhr Richtung Garmisch unterwegs und verlor kurz vor der Rastanlage Höhenrain die Kontrolle. Er prallte gegen die Mittelschutzleitplanke. Sachschaden: rund 5000 Euro. Zur selben Zeit kam eine 21-Jährige aus dem Tölzer Land mit einem BMW X3 am Starnberger Autobahndreieck ins Schleudern. Sie landete ebenfalls in der Mittelleitplanke, auch hier liegt der Sachschaden bei 5000 Euro. Bereits 20 Minuten zuvor hatte ein 39-jähriger Mann aus Gräfelfing auf nasser Fahrbahn die Kontrolle über seinen Mercedes E220d verloren. Bei der Kollision mit der Mittelschutzleitplanke auf Höhe Neuried entstand laut Polizei ein Schaden von circa 10 000 Euro. An der Leitplanke wurden vier Felder beschädigt, was rund 1300 Euro entspricht. Da der Fahrer den Unfall erst Stunden später meldete, erwartet ihn ein Verfahren wegen Verdachts des unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Bei den drei Unfällen wurde niemand verletzt.

Update Dienstag, 11.30 Uhr: Die Feuerwehr verzeichnete am Montagabend fast nur in Starnberg mehr als 200 Einsätze wegen des Unwetters. Rund 250 Einsatzkräfte hatte die Kreisbrandinspektion in Starnberg zusammengezogen, teils bis aus Stockdorf und Höhenrain. Auch das THW war alarmiert. Vordringliche Aufgabe sei gewesen, die Straßen frei zu pumpen - vor allem für den Rettungsdienst, erklärte Kreisbrandinspektion Max Wastian am Dienstagvormittag. So waren die Unterführungen an der Münchner Straße (B2) und am Bahnhof Nord faktisch unpassierbar, es blieben Fahrzeuge darin stecken. Die Masse der Einsätze für die Feuerwehren waren vollgelaufene Tiefgaragen und Keller, aber auch Brandmeldeanlagen, die wegen der Wassermassen Fehlalarme produzierten. Auch ins Landratsamt und in die Starnberger Feuerwache lief das Wasser.

Insgesamt fielen am Montag ab etwa 16 Uhr rund 55 Liter je Quadratmeter - das ist mehr als die Hälfte der Regenmenge im gesamten Mai 2023. Die Feuerwehren waren bis in die Morgenstunden im Einsatz und auch am Dienstag noch.

Die Bahnlinie zwischen Starnberg und Tutzing war am Montagabend von etwa 18.30 bis 20 Uhr gesperrt. „Ein Anlieger hatte sich gemeldet, da sein Grundstück mit Regenwasser überschwemmt wurde", berichtete ein Bahnsprecher dem Starnberger Merkur. Wegen der Gefahr einer Unterspülung sei das Gleis sicherheitshalber gesperrt worden. Der Notfallmanager der Bahn begutachtete daraufhin die Stelle auf Höhe der Oskar-von-Miller-Straße in Starnberg. „Es bestand jedoch keine Gefahr, sodass wir die Strecke wieder freigegeben konnten", erklärte der Sprecher.

Ab etwa 19 Uhr war für Fahrgäste ein Ersatzverkehr mit Großraumtaxis unterwegs. Die ersten wieder verkehrenden S-Bahnen nach der Sperrung waren die S 6 mit Abfahrt am Ostbahnhof um 19.41 Uhr und Ankunft in Tutzing um 20.36 Uhr sowie in der Gegenrichtung mit Abfahrt in Tutzing um 20.44 Uhr. Von der Sperrung war auch der Regionalverkehr betroffen. Die Züge wendeten aus dem Werdenfels kommend vorzeitig in Tutzing und entfielen zwischen München und Tutzing.

Erste Meldung, Montag, 18.30 Uhr:

Starnberg - Das hat ordentlich geschüttet am Montagnachmittag, als die angekündigte Gewitterfront über den Landkreis hinwegzog. Zeitweise sah man keine 20 Meter weit vor lauter Regen, bei Starnberg wurden bis zu sieben Liter Wasser je Quadratmeter registriert - in nur fünf Minuten. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

Insgesamt kamen erheblich mehr Niederschläge vom Himmel: 40 Liter und mehr bis zum frühen Abend. So viel Wasser hat Folgen: Keller liefen reihenweise voll, auf Straßen stand das Wasser, mehrere Unterführungen liefen voll. In der Innenstadt blieben einige Autofahrer in den Wassermassen stecken. Am stärksten betroffen war die Kreisstadt, in der einige Straßen gesperrt werden mussten. Auch die B2 beispielsweise am Kreisel Maxhof war zeitweise unpassierbar, ebenso das Ende der A 952 in Starnberg sowie die gesamte Ortsdurchfahrt. Der Rückstau auf der A 952 reichte kilometerweit zurück.

Unwetter rollt über Starnberg hinweg: Wassermassen fluten Straßen

Einsätze gab es aber auch in Pöcking. Zudem gab es auch noch Alarme von Brandmeldeanlagen, eventuell durch das Unwetter, die die Feuerwehr zusätzlich forderten. Unter anderem deswegen kamen benachbarte Wehren zur Unterstützung nach Starnberg, auch von weiter her. Die Kreisbrandinspektion nahm ihre Einsatzzentrale im Landratsamt in Betrieb, um der Masse Herr zu werden. Die Feuerwehren zählten deutlich mehr als 50 Einsätze; bei Redaktionsschluss lagen keine Berichte über Verletzte vor.

Ein Opfer des Unwetters war die Französische Woche auf dem Kirchplatz in Starnberg. Die Eröffnung und der ganze erste Tag wurden kurzfristig abgesagt. Der Rest des Landkreises erlebte hingegen ein starkes Gewitter, aber kein Unwetter. In Gilching und Herrsching regnete es mäßig, mehr nicht.

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