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AKW-Betreiber kontert Habeck in Atom-Streit: „Können wir nicht stehenlassen!"

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Stand: 08.05.2024, 18:01 Uhr

Von: Marcel Reich

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Die Kontroverse um die Atomkraftwerke in Deutschland nimmt eine neue Wendung. PreussenElektra widerspricht Wirtschaftsminister Habeck und behauptet, ein Weiterbetrieb der AKWs war möglich.

Berlin -Die Debatte um die Atomkraftwerke in Deutschland nimmt durch einen Brief an die Mitarbeiter des ehemaligen Betreibers PreussenElektra erneut an Fahrt auf. Im Fokus der Kontroverse steht Wirtschaftsminister Robert Habeck. Seine Aussage, er sei vom Rat der Betreiber überzeugt worden, die Atomkraftwerke stillzulegen, stößt bei PreussenElektra auf Widerstand.

Die von Habeck präsentierte Sicht der Dinge wird von PreussenElektra als „erheblich verkürzt" bezeichnet. © Helmut Fricke/dpa

AKW-Betreiber sah die Möglichkeit eines Weiterbetriebs

In einer internen Nachricht an seine Mitarbeiter, die von der Bild aufgegriffen wurde, unterstreicht PreussenElektra: „Wir als PreussenElektra haben uns zu jeder Zeit offen für eine Prüfung und Umsetzung eines Weiterbetriebs gezeigt und dies - wo immer möglich - artikuliert".

Die von Habeck präsentierte Sicht der Dinge wird von PreussenElektra als „erheblich verkürzt" bezeichnet. Es wird kritisiert, dass „wesentliche Argumente, die die Machbarkeit eines Weiterbetriebs belegen, werden ausgeblendet". Darüber hinaus wird der Vorwurf erhoben, es werde der „Eindruck erweckt, wir hätten uns grundsätzlich einem längerfristigen Weiterbetrieb verschlossen. Dies können wir nicht stehenlassen!"

Das eindeutige Fazit von PreussenElektra lautet: „Unser Angebot, den Weiterbetrieb von KKI2 (Kernkraftwerk Isar 2, Anm. d. Red.) zu prüfen und umzusetzen, stand. Es fehlte jedoch am notwendigen politischen Willen dazu, was auch durch die prompte Veröffentlichung des ministeriellen Prüfvermerks belegt ist."

Habecks Sprecherin bleibt bei ihrer Darstellung

Auch Eon, die Muttergesellschaft von PreussenElektra, bestätigt die Aussage in Bezug auf das AKW Isar 2. Der Energiekonzern teilt der Bild mit: „Wir haben in der gesamten Debatte klargemacht, dass wir einen Weiterbetrieb des Kraftwerks technisch und logistisch ermöglichen könnten, sofern die Bundesregierung dies wünscht".

Eine Sprecherin des Ministeriums von Habeck bleibt jedoch bei der ursprünglichen Aussage. Sie erklärt: „Ende Februar/Anfang März 2022 lautete die Aussage von EnBW, Eon und RWE, dass ein Streckbetrieb keine zusätzlichen Strommengen bringen würde." Laut dieser Aussage hätten die Atomkraftwerke entweder die Stromproduktion 2022 reduzieren oder die Anlagen hätten abgeschaltet werden müssen, um im Winter 2022/23 zur Verfügung zu stehen.

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