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Billiges Elektroauto: Elektrokooperation zwischen Volkswagen und Renault platzt

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Muss es nun allein oder mit anderen versuchen: Renault-Chef Luca De Meo

Foto: ANGELIKA WARMUTH / REUTERS

Die Gespräche zwischen Renault und Volkswagen über ein gemeinsames Einstiegs-Elektroauto sind Insidern zufolge gescheitert. Am Ende sei es nicht gelungen, eine gemeinsame Lösung zu finden, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Der Volkswagen-Vorstand habe sich am Dienstag gegen das Projekt entschieden, bestätigte ein anderer Insider manager magazin. Der deutsche Autobauer werde die Arbeit an einem billigen E-Auto nun allein fortsetzen.

Die Verhandlungen zwischen Renault und Volkswagen waren schon weit fortgeschritten. Eine Sprecherin der Renault-Elektroautosparte Ampere sowie ein VW-Sprecher lehnten eine Stellungnahme zum Aus der Gespräche ab. Es gebe verschiedene Optionen, sagte der VW-Sprecher. Eine Entscheidung zu dem Einstiegs-Elektroauto sei noch nicht getroffen worden.

Allerdings wird damit gerechnet, dass sich Volkswagen in den kommenden Wochen festlegt: Bei der Jahres-Pressekonferenz hatte VW-Markenchef Thomas Schäfer (54) ein Einstiegs-Elektroauto im Bereich bis etwa 20.000 Euro bis 2027 in Aussicht gestellt und gesagt, dazu würden verschiedene Möglichkeiten geprüft. Üblicherweise dauert die Entwicklung eines Autos mindestens drei Jahre.

Vor allem Volkswagens Betriebsratschefin Daniela Cavallo (49) hatte intern Bedenken gegen das Gemeinschaftsprojekt  ausgesprochen und eine genauere Prüfung von Alternativen gefordert. Der Betriebsrat hatte sich vor allem irritiert darüber gezeigt, dass Renault die komplette Produktion des Autos übernehmen sollte. Renault hat seinen elektrischen Kleinwagen Twingo für 2026 angekündigt. Das Unternehmen hat immer wieder betont, dass es den Twingo auch alleine bauen kann und nicht zwingend einen Partner benötigt. Ein Insider sagte, Renault bleibe nach dem Aus der Gespräche mit VW für andere Partner offen, etwa aus der Allianz mit Nissan und Mitsubishi.

Das Scheitern der Gespräche mit VW ist ein Rückschlag für die Hoffnungen von Renault-Chef Luca de Meo (56) auf eine engere Zusammenarbeit der europäischen Autobauer angesichts der Konkurrenz aus China. Wäre es zu einer Kooperation von VW und Renault gekommen, hätte es das Fundament eines „Airbus für Autos" sein können, sagte einer der Insider.

Eine Zusammenarbeit hätte es den beiden Unternehmen ermöglicht, die Kosten für Bau und Entwicklung des Autos zu teilen. Erst vor wenigen Tagen hatte der chinesische Elektroautobauer BYD angekündigt, sein Modell Seagull für weniger als 20.000 Euro in Europa auf den Markt zu bringen. Stellantis will die Fahrzeuge seines Partners Leapmotor in Europa vertreiben, darunter ebenfalls einen Kleinwagen.

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