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Zoff an der Zapfsäule: Shell-Kunden fühlen sich abgezockt - Mitarbeiter will Polizei rufen

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Stand: 23.05.2024, 05:14 Uhr

Von: Charlotte Borst

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Die Zapfsäule für „Super 95" ist defekt. Kunden sollen zum gleichen Preis leistungsstärkeres Benzin kaufen. Shell-Zentrale hilft auch nicht weiter © PRIVAT

Bei der Shell-Tankstelle in Aschheim fühlen sich Kunden abgezockt. Sie sagen: Unsere Tankfüllung wurde unfair abgerechnet. Der Zoff eskalierte; ein Mitarbeiter drohte demnach gar mit der Polizei.

Aschheim - Seit einem halben Jahr ist eine Zapfsäule an der Tankstelle an der Erdinger Straße defekt. Benzin der Sorte „Super 95" gibt es dort nicht mehr. Ein Zettel hängt an der Zapfsäule: „Super 95 defekt! Bitte tanken Sie V-Power-Racing 100 zum Preis von Super95." Ein Liter „Super 95" kostete am Montagabend 1,849 Euro, „V-Power-Racing" gab es für 1,899 Euro.

Shell-Kunde wird von Mitarbeiter angeschrien

„Besseres Benzin zum gleichen Preis, warum nicht?", sagte sich Daniel N.. Der Bankangestellte aus Aschheim hat von diesem Angebot schon öfter Gebrauch gemacht, „weil die Super-Zapfsäule schon seit einer Ewigkeit kaputt ist". Am Montag bemerkte er aber einen Abrechnungsfehler auf dem Beleg. Der Kassenmitarbeiter hatte den Preis für „V-Power-Racing" berechnet. Als er ihn darauf hinwies, habe dieser geschrien, er solle den geforderten Betrag zahlen, oder er werde die Polizei rufen und ihn anzeigen. Beschweren könne er sich bei der Shell-Zentrale.

Shell-Zentrale hilft auch nicht weiter

Kurz darauf wiederholte sich diese Szene. Auch Rudolf O. wunderte sich an der Kasse: „Nach dem Tanken musste ich den Preis von 1,89 Euro zahlen, was ich nicht für richtig halte." Der Mitarbeiter erklärte ihm, entscheidend sei der Preis an der Zapfsäule. Als Rudolf O. entgegnete: „Aber der Zettel hängt an Ihrer Tankstelle. Ich will nicht den überhöhten Preis zahlen", wurde auch ihm mit Klage und Polizei gedroht. Rudolf O. wendet sich daraufhin an den Münchner Merkur: „Jeder kann sich täuschen, jedem kann ein Fehler passieren", sagt er. Aber die aggressive Reaktion ärgere ihn. Er fühlt sich abgezockt. Als er die Preisanzeige fotografieren will, sei sie abgeschaltet worden.

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Daniel N. schrieb eine Mail an die Shell-Zentrale und erhielt umgehend Antwort: Er solle sich bitte zur Klärung an den Stationsleiter wenden. „Na klar, keiner ist zuständig", Daniel N. will andere Verbraucher warnen: „Es geht mir nicht um zwei oder drei Euro. Der Betreiber kann nicht machen, was er will." Auf Nachfrage der Redaktion erklärte der Stationsleiter, die Kunden müssten sich geirrt haben, die Zapfsäulen-Preise seien dauerhaft umgestellt. Die Shell-Pressestelle antwortete bis gestern nicht auf eine Anfrage der Redaktion.

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