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1. FC Köln: Sommerpläne statt Rücktritte: Der letzte Arbeitstag der Absteiger

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Köln ergibt sich seinem Zweitliga-Schicksal. Der siebte Abstieg der Klub-Geschichte ist wahrscheinlich der emotionsloseste, den der Verein je erlebt hat.

Nur eine Nacht nach der Katastrophe und dem schlimmen 1:4 in Heidenheim herrschte schon Zweitliga-Tristesse am Geißbockheim. Keine Wut. Keine Tränen. Keine Fan-Plakate oder Ultra-Aktionen. Stattdessen Geisterstimmung rund um die Mannschaft.

20 Minuten Besprechung - 4 Wochen Urlaub

Nur knapp 25 Fans hatten sich Sonntagmorgen am Trainingsplatz eingefunden, um die Profis noch mal zu sehen. Beobachteten aber nahezu teilnahmslos das Geschehen vor Ort. Sprachlosigkeit nach dem erneuten Supergau.

Der letzte Arbeitstag der Absteiger. Statt einem Training (wofür auch) war für 10 Uhr eine Besprechung im Kino-Saal des Geißbockheims angesetzt. Die Spieler erschienen in Privatklamotten und stapften frustriert in die Kabine, bevor die ersten die FC-Zentrale schon um 10.30 Uhr wieder verließen.

Alles gesagt. Alles getan...

Frankfurt-Leihgabe Faride Alidou verlässt die FC-Kabine

Dazwischen hatte Sportboss Christian Keller (45) rund 20 Minuten zur Mannschaft gesprochen. Trainingspläne verteilt. Die Sommerplanung verkündet. Auch Noch-Trainer Timo Schultz (46) war dabei und traf wahrscheinlich zum letzten Mal auf die Spieler. Eine Schultz-Zukunft in Köln scheint schließlich ausgeschlossen. Zumindest auf der Trainer-Position macht Köln einen Neustart.

Auf der Chef-Etage hoffen die Fans und Mitglieder dagegen weiter vergeblich auf Konsequenzen. Die Absturz-Bosse um Pattex-Präsident Werner Wolf (69) und Sportboss Keller hatten trotz der Katastrophe schon in Heidenheim auf „weiter so" geschaltet und denken auch weiter nicht daran, Verantwortung für den Totalschaden zu übernehmen.

Sportboss Christian Keller auf dem Weg zur Team-Besprechung. An Rücktritt denkt er nicht

Stattdessen gab es ein paar „Das-tut-weh-Worte", dann eine halbherzige Entschuldigung an die Fans. Der ganz große Frust, die ehrliche Wut und Enttäuschung aber blieben genauso aus, wie die längst überfälligen personellen Konsequenzen, Eingeständnisse oder Rücktritte.

Und so planen die für den Abstieg verantwortlichen Bosse längst schon wieder Kölns erste Zweitliga-Saison seit dem Aufstieg 2019. Die beginnt am 21. Juni wie gewohnt zunächst mit Leistungstest, Diagnostik und medizinischen Untersuchungen. Am 24. Juni steht dann das erste Training nach dem Abstieg an.

Schwer vorstellbar, dass das dann emotionaler und euphorischer ausfallen wird, als der aktuelle Bundesliga-Abschied...

„Das ist doch alles Schwachsinn"Köln-Bosse im TV zerlegt

Quelle: BILD19.05.2024

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