< Back to 68k.news DE front page

Rekordverdächtige Verschmelzung von Schwarzen Löcher beobachtet

Original source (on modern site) | Article images: [1] [2]

Eine Computersimulation der NASA zeigt, wie 2 Schwarze Löcher verschmelzen. (Symbolbild)

© Nasa's Goddard Space Flight Center

Science

16.05.2024

Noch nie wurde ein solches Ereignis in einem so jungen Universum beobachtet. Für Astronomen ist die Entdeckung eine Sensation.

Das James Webb Space Telescope hat einen Rekord gebrochen: Es entdeckte die bisher am weitesten entfernte Verschmelzung von Schwarzen Löchern, die jemals dokumentiert wurde. 

Schwarze Löcher haben Gravitationsfelder, die so stark sind, dass sie selbst Licht verschlucken können. Wenn zwei Schwarze Löcher verschmelzen, werden sie zu einer einzigen Masse. Die nun dokumentierte Verschmelzung fand in einem Universum statt, das mit 740 Millionen Jahren noch sehr jung ist. Noch nie haben Astronom*innen ein solches Ereignis in einem so jungen Universum beobachten können.

➤ Mehr lesen: Das sind 10 der größten Schwarzen Löcher des Universums

Ursprünglich aufgezeichnet wurde das Ereignis im Mai 2023 mit dem NIRSepc-IFU-Instrument des Webb-Teleskops. Das System aus Galaxien, wo die Objekte verschmolzen, wurde „ZS7" getauft. Solche Phänomene sind für unsere Bodenteleskope normalerweise nicht sichtbar. 

Von links nach rechts: Ein Feld mit "ZS7 und jeweils weiter reingezoomt.

© ESA/Webb, NASA, CSA, J. Dunlop, D. Magee, P. G. Pérez-González, H. Übler, R. Maiolino, et. al

So wachsen Schwarze Löcher auch in jungen Galaxien

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verschmelzung ein Weg ist, wie Schwarze Löcher sogar im kosmischen Morgengrauen schnell wachsen können", sagte die Astronomin Hannah Übler in einer ESA-Mitteilung. Sie forscht dazu an der Universität Cambridge und ist die Hauptautorin der dazu veröffentlichten Studie. „Zusammen mit anderen durch das Webb-Teleskop erlangten Erkenntnissen über aktive, massereiche Schwarze Löcher im fernen Universum zeigen unsere Ergebnisse auch, dass massereiche Schwarze Löcher von Anfang an die Entwicklung von Galaxien geprägt haben."

Weil die Optik vom Webb-Teleskop so gut ist, konnten die Forschenden die beiden Schwarzen Löcher räumlich getrennt betrachten und dadurch einige wichtige physikalische Eigenschaften von ihnen erforschen. Eines der 2 Löcher hat die 50-Millionen-fache Masse unserer Sonne. Das zweite ist von einer Gaswolke verdeckt. 

Mit neuen Teleskopen und besserer Technik wollen die Forschenden in den kommenden Jahren noch viel mehr über Schwarze Löcher in weit entfernten Galaxien herausfinden. Astronom*innen glauben, dass sie solche Phänomene im fernen Universum dann noch viel öfter beobachten können.

Mehr zum Thema

< Back to 68k.news DE front page