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Die Lösung für die Schwankungen bei Solar- und Windkraft sind E-Autos. Kommende Modelle können Strom ins Netz zurückspeisen. Davon profitieren Fahrer und Gesellschaft.
19. Mai 2024, 9:25 Uhr
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der Renault 5, ein Kleinwagen. Er wird das erste E-Auto sein, das in Europa am
Strommarkt teilnimmt. Der R5, der ab September ausgeliefert wird, kann Strom
wieder zurück ins Netz geben. So kann das Auto automatisiert gezielt dann
laden, wenn der Preis an der Strombörse gerade niedrig ist - und Energie wieder
abgeben, wenn der Preis gestiegen ist, etwa weil momentan wenig Wind weht und
Sonne scheint. Neben der Produktion ist auch die Nachfrage im Tages- oder
Jahresverlauf sehr unterschiedlich. Das E-Auto dient somit als Speicher. Renault
verspricht, dass Fahrerinnen und Fahrer ihre Kosten für Ladestrom so um bis zu
40 Prozent senken können.
Nebenbei
hilft es, die Energiewende umzusetzen. Aber damit E-Autos im großen Maßstab
dazu beitragen können, muss die Politik noch einige Hindernisse beseitigen.
Wenn das gelingt, ist davon auszugehen, dass dem sogenannten bidirektionalen
Laden ab Sommer 2025 der Durchbruch gelingt.
Dass es
kein Tesla oder Porsche, sondern ein französischer Kleinwagen ist, der den
Anfang am Strommarkt macht, hat unter anderem mit The Mobility House zu tun.
Renault und das Münchner Unternehmen kooperieren, um die Energie aus dem R5 an
der Strombörse Epex Spot in Paris kursabhängig verkaufen und kaufen zu können. The
Mobility House steuert den Handel für Renault sowie die Fahrzeughalterinnen und
-halter, die am Ertrag beteiligt werden.
Voraussetzung
dafür ist eine spezielle Ladestelle des Renault-Unternehmens Mobilize sowie ein
Renault-Stromtarif. Und es muss schon eine der teureren Varianten des R5 sein
(die Preise für das Auto sind noch nicht bekannt). Das Prinzip ist trotzdem repräsentativ
für das, was kommt: Nicht die Besitzerinnen der Elektroautos handeln den Strom
aus der Batterie an den Börsen, sondern ein professioneller Anbieter.
Manche E-Fahrerin mag sich nun
sorgen, dass das zusätzliche Be- und Entladen seine Batterie verschleißen
lässt. Die Autohersteller geben jedoch durch das Batteriemanagement Bedingungen
vor, die die Abnutzung gering halten. Schließlich garantieren sie eine gewisse
Haltbarkeit. Zum Beispiel, dass die Batterie nach acht Jahren oder 160.000
Kilometern noch mindestens 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität hat.
E-Autos
können prinzipiell nicht nur Strom ins Netz zurückspeisen (vehicle to grid,
V2G). BMW zum Beispiel kündigt für die sogenannte Neue Klasse, die ab Mitte 2025 verkauft
wird, auch vehicle to house (V2H) und vehicle to load (V2L) an. Die
Autos sollen unter anderem Strom aus der eigenen Fotovoltaikanlage puffern und
später ins Hausnetz abgeben können. Das senkt im Zusammenspiel mit einem
dynamischen Stromtarif die Energiekosten.
Man kann
auch elektrische Geräte wie eine Heckenschere mit einem E-Auto betreiben (V2L).
Und auf dem Campingplatz ist der Strom aus dem Elektroauto vielleicht billiger
als der vom Betreiber der Anlage. Bei Hyundai, Kia und MG gibt es dieses
Feature bereits, und weitere Hersteller werden folgen.
Hersteller beugen Abnutzung der Batterie vor
Dank E-Auto beim Campen immer Strom dabei