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Drama mit glücklichem Frankfurter Ende

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Stand: 17.05.2024, 23:29 Uhr

Von: Markus Katzenbach

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Einen Schritt näher an der Bundesliga: Booker Coplin und die Skyliners. © Okan Barut/Jan Huebner

Zum Start der Halbfinalserie um den Aufstieg siegen die Skyliners in Trier, mit Turbulenzen und Tumulten.

Trier -Am Ende kochten die Emotionen über. Das für sie so unglückliche Ende dieses Dramas zum Serienstart hatten manche der Gladiatoren aus Trier offenbar nicht so gut verkraftet, einige ihre Anhänger auch nicht. Mindestens ein Spieler jedenfalls versuchte nach der letzten Sirene des Freitagabends noch, Denis Wucherer nachzustellen, dem Headcoach der Zweitliga-Basketballer von den Frankfurt Skyliners. Und als diese nach der einen oder anderen durchaus provokanten Jubelgeste ihren Auszug aus dem mit gut 5000 Zuschauern ausverkauften Trierer Hexenkessel hielten, entbrannte zu allem Überfluss noch eine kleine Rangelei mit bodenlos übergriffigen Fans der Gladiators. Insgesamt benahmen sich da einige daneben, auf beiden Seiten.

Wichtiger war das, was oben auf der Anzeigetafel stand, und sehr erfreulich aus Frankfurter Sicht: Mit dem 72:70 (35:42) gelang den Skyliners ein nicht unbedingt erwartbarer Erfolg beim schon etwas favorisierten Hauptrundenersten, ein spätes Comeback nach langem Rückstand - und der erste von drei nötigen Siegen in dieser Best-of-five-Serie im Halbfinale, die über den Aufstieg in die Bundesliga entscheidet. „Das war ein intensiver Kampf, mit viel Leidenschaft, das war unser Vorteil", meinte Skyliners-Guard Booker Coplin. „Das müssen wir noch zwei Mal so machen und den Job erledigen." Am Sonntag (16 Uhr) geht es weiter, dann mit Frankfurter Heimvorteil in der Ballsporthalle.

„Wir müssen versuchen, unser Spiel zu spielen. Mit Tempo auf der einen Seite, auf der anderen Seite nicht so schnell die Bälle verlieren, dann haben wir eine gute Chance", hatte Co-Trainer Klaus Perwas beim Gastspiel in Trier vorab geurteilt und wusste: „Gegen Trier muss man selbst scoren, das bereitet uns manchmal ein bisschen Probleme."

Wovon dann auch vieles eintraf. Flott starteten seine Skyliners, führten angeleitet von einem starken Jacob Knauf und vor allem dank dessen frühen sieben Punkten nach vier Minuten 8:4, als Auftakt für ein enges erstes Viertel, an dessen Ende es entsprechend ausgeglichen 17:17 stand - und in dem sie die beste Offensive der zweitklassigen Pro A gut im Griff hatten.

Im zweiten Abschnitt einer nicht immer hochklassigen, aber heißen und intensiven Partie änderte sich das etwas: Da zogen die Trierer dank ihrer Wurfstärke zeitweise auf zehn Punkte davon, auch weil die Skyliners selbst Chancen nicht nutzten. Aber sie kämpften sich bis zur Halbzeit immerhin auf 35:42 heran, nicht zuletzt wegen insgesamt elf Offensiv-Rebounds vor der Pause. Und sie glichen kurz nach Wiederbeginn aus: Knauf traf erst auch hinter der Dreierlinie, dann mit einem Korbleger zum 44:44 (22. Minute).

Die Frankfurter verteidigten meist gut und griffig, alles verhinderten konnten sie angesichts der Klasse der individuell besser besetzten Trierer nicht - insbesondere nicht die Dreier-Serien des überragenden Gladiators Jordan Barnes, der nach dem nächsten Volltreffer zum 50:45 in der 25. Minute schon 21 Punkte verbuchte. Unter dem Korb bereiteten die Frankfurter Trier seltene Probleme. Dass sie vor dem letzten Viertel 54:61 zurücklagen, rührte vor allem aus zu diesem Zeitpunkt schlechteren Quoten bei Freiwürfen (53 zu 88 Prozent) und Dreiern (25 zu 40 Prozent) her, aber sie ließen nicht locker, in einem großen Kampf, mit immer größeren Portionen Gift. Und der einen oder anderen umstrittenen Schiedsrichterentscheidung hüben und drüben, wie die Hinausstellung von Triers Ex-Nationalspieler Maik Zirbes nach zwei unsportlichen Fouls (32.).

Plötzlich stand Skyliners-Headcoach Wucherer selbst auf dem Spielfeld, tobend nach einem vermeintlichen Offensivfoul von David Muenkat - was obendrein ein technisches Foul kostete und das 58:68 (34.). Aber danach war Frankfurt in Flammen: Zwei Dreier von Cameron Henry, je einer von Aiden Warnholtz (bester Frankfurter Scorer mit 16 Punkten) und Muenkat, noch ein Korbleger von Muenkat - knapp eineinhalb Minuten vor Schluss führten die Skyliners erstmals nach langer Zeit wieder, mit 72:70. Was reichen sollte, in turbulenten Schlusssekunden, gefolgt von den wilden Tumulten.

Was die Skyliners noch mitnehmen, für Sonntag? „Wir lagen zurück, aber wir haben weiter aggressiv verteidigt und an uns geglaubt. Das müssen wir wieder so machen, dann werden wir uns das Spiel über 40 Minuten wieder holen", empfahl Booker Coplin, gegen Ende eines dramatischen Freitagabends und nach einem großen Schritt zum Wiederaufstieg, sein Coach Wucherer schloss: „Das war eine sehr intensive Partie mit großartiger Stimmung, das ist Play-off-Basketball. Wir können es kaum erwarten, am Sonntag wieder gegen Trier zu spielen."

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