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Ukraine-Liveblog: ++ Tote bei Angriffen auf Charkiw ++

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Stand: 19.05.2024 23:01 Uhr

In der Ostukraine sind bei russischen Luftangriffen mehrere Menschen getötet worden. Russland hat nach eigenen Angaben mehr als 100 Drohnen abgeschossen. Der Liveblog vom Sonntag zum Nachlesen.

19.05.2024 • 23:01 Uhr

Ende des Liveblogs

Damit schließen wir den Liveblog für heute und danken für Ihr Interesse.

Angesichts immer neuer russischer Angriffe auf die Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Weltgemeinschaft um zwei Patriot-Flugabwehrsysteme zum Schutz der dort lebenden Bevölkerung gebeten. "Die Welt kann den russischen Terror stoppen, doch dazu muss der mangelnde politische Wille der führenden Politiker überwunden werden", schrieb Selenskyj auf der Plattform Telegram. "Zwei Patriots für Charkiw würden die Lage grundlegend ändern."

Die Region Charkiw, die an Russland grenzt, wird seit Wochen massiv beschossen. Erst vor einem Monat hatte die NATO angekündigt, die Flugabwehr der Ukraine zu stärken. Die Mitglieder des Bündnisses wollten die Ukraine entweder direkt mit Flugabwehr-Systemen unterstützen oder Beschaffungskosten beisteuern. Selenskyj hatte damals vorgerechnet, dass die Ukraine mindestens sieben Patriot-Systeme oder gleichwertige Waffen benötige, um das Land ausreichend vor russischen Angriffen zu schützen. 

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf den Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, dass bei einem erneuten russischen Luftangriff weitere fünf Menschen getötet worden sind. Die Opferzahl eines vorherigen Angriffs korrigierte er außerdem von vier auf fünf. Der Gouverneur schreibt auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, dass zwei Dörfer beschossen worden seien und spricht von insgesamt zehn Todesopfern bei den jüngsten Bombardements in der Region.

Der ukrainische Luftangriff gegen Russland ist nach Angaben aus Moskau noch größer ausgefallen als zunächst gemeldet. Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, dass die Luftabwehr in den vergangenen 24 Stunden 103 ukrainische Drohnen und zwölf von den USA gelieferte ATACMS-Raketen abgeschossen habe. Zuvor hatte das Ministerium davon gesprochen, dass die Ukraine mit neun ATACMS-Raketen die annektierte Halbinsel Krim attackiert und mit mindestens 60 Drohnen russische Regionen angegriffen habe.

Bei russischen Luftangriffen auf die Stadt Charkiw sind nach Angaben des Gouverneurs der gleichnamigen Region im Nordosten der Ukraine mindestens vier Menschen getötet worden. Acht Menschen seien verletzt worden, schreibt Oleh Synjehubow auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. "Die Besatzer haben das Gebiet angegriffen, in dem sich die Anwohner erholten."

Russland meldet erneut einen großen ukrainischen Luftangriff. Dabei wurde örtlichen Behörden zufolge eine Ölraffinerie in der südrussischen Schwarzmeer-Region Krasnodar getroffen. Sechs Drohnen seien in dem Werksgelände in der Stadt Slawjansk eingeschlagen. Laut der Nachrichtenagentur Interfax stellte die Raffinerie daraufhin den Betrieb zunächst ein. Es sei aber kein Feuer ausgebrochen, meldete die staatliche Agentur Tass.

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben ein Minensuchboot der russischen Schwarzmeerflotte zerstört. Dabei handele es sich um ein Schiff vom Typ Kowrowez, teilt die ukrainische Marine auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Russland will eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Sonntag über der russisch besetzten Schwarzmeerhalbinsel Krim neun Raketen vom US-Typ ATACMS abgefangen haben. Zudem sei dort eine feindliche Drohne abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau auf Telegram mit. 

Drei weitere Drohnen seien über dem grenznahen russischen Gebiet Belgorod abgefangen und zerstört worden und weitere 57 über der Region Krasnodar, hieß es. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut massiv mit Drohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe waren unter anderem die Gebiete Kiew, Sumy, Winnyzja, Tscherkassy, Mykolajiw und Odessa betroffen. Berichten zufolge waren an zahlreichen Orten Explosionen zu hören. In weiten Teilen des Landes hatte es zuvor Luftalarm gegeben. Über Schäden oder Opfer ist bisher nichts bekannt.

Auch auf der russisch besetzten Schwarzmeerhalbinsel Krim gab es Berichten zufolge in der Nacht Explosionen. Die Flugabwehr in Sewastopol habe einen Raketenangriff abgewehrt, teilte der von Moskau eingesetzte Krim-Gouverneur Michail Raswoschajew auf seinem Telegram-Kanal mit. Nach Angaben des Rettungsdienstes von Sewastopol seien aber keine Schäden an der zivilen Infrastruktur gemeldet worden, so Raswoschajew.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Bundesregierung will nach einem Medienbericht die Militärhilfe für die Ukraine noch in diesem Jahr massiv aufstocken. Das Verteidigungsministerium habe deswegen einen Mehrbedarf von 3,8 Milliarden Euro für die militärische Unterstützung angemeldet, berichtet die "Bild am Sonntag".

Bislang habe die Ampel-Regierung in diesem Jahr 7,1 Milliarden Euro für die Militärhilfe bereitgestellt. Allerdings sei die Summe fast vollständig verplant, lediglich 300 Millionen Euro seien noch offen für neue Munitions- und Waffenkäufe, schreibt das Blatt unter Berufung auf Regierungskreise. Noch im Juni solle dem Parlament die überplanmäßige Ausgabe zur Genehmigung vorgelegt werden. Das Finanzministerium von Christian Lindner habe Zustimmung signalisiert.

Polen will zwei Milliarden Euro in den Schutz seiner Grenze zu Russland und Belarus investieren. Russische Truppen melden die Einnahme eines weiteren Ortes bei Charkiw.

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